Hauptversammlung 2024

März 2024. Nach musikalischem “Aufbruch zur Jagd” konnte Hegeringleiter Ingo Meyer im voll besetzten Pfarrheim Gäste und Mitglieder zur diesjährigen Hauptversammlung begrüßen. Nach Feststellung der ordentlichen Ladung begann er mit dem Bericht des Vorsitzenden. Der Hegering hat durch viele Aktionen öffentlichkeitswirksam in Rinkerode auf sich aufmerksam gemacht. Danach wurden die Jagdstrecken des Jahres 2023/24 vorgetragen. Die erlegten Hasen und Fasanen lassen leider immer noch nur die Schlussfolgerung zu, dass deren Bejagung zur Zeit kaum Sinn macht und überhaupt nicht mit den Strecken vor 30 Jahren vergleichbar ist. Die Rehwildstrecke ist mit 160 Stück im Jahresvergleich stabil. Bei Damwild und Sauen sehen wir gegenüber Hasen und Fasanen einen umgekehrten Trend: Damwild 64 Stück (1993: 6 Stck.) und Sauen 65 Sück (1993: 9 Stck.). Und natürlich haben wir einen Zuwachs bei den invasiven Arten wie Nutria (68 Stck.) und Bisam (90 Stck.). Die Anzahl der erlegten Waschbären und Füchse ist stark rückläufig.

Der Redebeitrag des Vertreters der KJS Warendorf, Elmar Lietmann, wurde aus Termingründen vorgezogen. Herr Lietmann referierte über die Highlights in der Kreisjägerschaft. Besonders die Punkte Rehwildbejagung und Waffenaufbewahrung nahmen breiten Raum ein. Die Rehwildstrecke betrug im Jahr 2014 4233 Stück, davon 817 verunfallt. In 2022 betrug die Streck 7573, davon 2128 verunfallt. Das ist eine Steigerung von 160 %, bezogen auf die jährliche Strecke. Wir sollten uns überlegen, ob an Unfallschwerpunkten eine Bejagung “Zahl vor Wahl” im Sinne der Unfallvermeidung und des Tierschutzes angebracht wäre.

Das sogenannte “Schlüsselurteil” des OVG Münster hat für alle Legalwaffenbesitzer herausragende Bedeutung. Faktisch bedeutet es, dass alle Schlüssel für Tresore mit Doppelbartschloss in einem Gelass mit Zahlen- oder biometrischen Schloss, welches dem höchsten Sicherheitsstandard des verwahrten Schlüssels entspricht, gelagert werden muss. Alle anderen bisher praktizierten Verwahrmethoden scheiden definitiv aus. Die Waffenbehörden NRW werden hierzu besonders informieren. Im letzten Jahr hat der Verstoß gegen die Aufbewahrungsvorschriften bei insgesamt etwa 300 Kontrollen zu 15 Entzügen der waffenrechtlichen Erlaubnisse im Kreis Warendorf geführt. Legalwaffenbesitzer sind gutberaten, sich an die Vorschriften zu halten, egal was man darüber denkt.

Franz Gemmeke berichtete über die Aktivitäten bei der Kitzrettung, die auch von den Landwirten sehr geschätzt wird. Der Kauf und Einsatz einer weiteren Drohne soll dieses überragende Hilfsmittel zur Vermeidung des Mähtodes weiter optimieren. Der Aufwand ist erheblich, aber der Erfolg entschädigt für die Mühe. Weiter ist der Hegering aktiv bei der Betreuung der Rollenden Waldschule. Es soll von der KJS ein weiterer Hänger mit nur 1,5 Tonnen Gewicht angeschafft werden, der Unterstellung und Verlegung der Waldschule einfacher machen wird.

Der Hegering betreut Streuobstwiesen und hat gespendete Nisthilfen für Fledermäuse und Bilche platziert. Das versaftete naturbelassene Obst konnte im Ort erworben werden.

Der Hegering organisiert regelmäßig Schießevents, die mit unterschiedlichem Interesse angenommen werden. Leider ist die Veranstaltung in Buke sehr kompliziert beim Handling, so dass sie wohl in diesem Jahr nicht angeboten wird. Die aktuellen Schießtermine sind unter “Termine” auf unsere Homepage einsehbar.

Im Bereich Hundewesen ist derzeit noch “viel Luft nach oben” vorhanden. Zwar werden in Eigeninitiative Rinkeroder Hunde trainiert und erfolgreich bei Prüfungen vorgestellt, Ewald Löderbusch bemängelt aber, dass es leider keine systematische Koordination der Hundeausbildung gibt.

Der Schatzmeister Christian Rikus referierte ausführlich die Kassenlage. Spenden und Crowdfunding- Aktion ermöglichen nicht nur den Kauf einer weiteren Drohne, sondern lassen sogar Planungen für biotopverbessernde Maßnahmen, z.B. Baumpflanzungen, zu. Es ist aber zu bedenken, dass wir für die anstehende Feier zum 50jährigen Bestehen des Hegeringes eine Rücklage benötigen. Die Kassenprüfer bescheinigten eine ausgezeichnete Führung der Kasse und somit stand der Entlastung des Kassierers und des gesamten Vorstandes nichts mehr im Wege.

Anschließend fasste Thorsten Heitmann seine Sichtung der Trophäen zusammen: Beim Rehwild wurde die Klasse der Jährlinge korrekt bejagt. Das mittelalte Rehwild wurde über die gewünschte Quote erlegt und somit waren in der Altersklasse auch nicht die angestrebten Anteile zu erreichen. Bei den Damhirschen waren nur verunfallte oder kranke Tiere mittleren Alters zu finden. Eine Keilerwaffe war auf dem Tisch. Thorsten machte auf die hohe Zahl verunfallten Wildes aufmerksam und regte an, die Unfallschwerpunkten verstärkt zu bejagen.

Mit Gesprächen bei Kaltgetränken und Wildsuppe klang der Abend gemütlich aus.

Berufsjäger Thorsten Heitmann bewertet fachkundig die vorgezeigten Trophäen